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Kinderwagen? Muss das sein?

Frau macht sich während der Schwangerschaft über so ziemlich jedes Thema unglaublich viele Gedanken, schließlich soll es dem kleinen Menschenkind an nichts fehlen und man möchte auf alle Eventualitäten bestens vorbereitet sein.

 

Noch in der Schwangerschaft mit unserem Sohnemann (2009) haben wir uns einen Kinderwagen angeschafft – vielleicht weil es dazu gehört und weil er für kleinere Einkäufe bestens geeignet ist. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mir noch nicht allzu viele Gedanken über kinderwagenunfreundliche Umgebungen und Bindungstheorien.

 

Bis wir eine Trage zur Geburt von unserem besten Familienfreund erhielten. Ich muss gestehen – anfänglich habe ich immer gedacht, es ist unglaublich anstrengend und schwierig, sich den kleinen Schatz umzuschnallen oder zu binden. Ganz wichtig dabei: Mache ich es richtig? Habe ich die Trage richtig mit dem kleinen Menschenkind an mir befestigt und sitzt unser Baby ergonomisch optimal in der sogenannten Anhock-Spreiz-Haltung, schade ich den kleinen Hüften oder dem Rücken?

 

Doch all diese Bedenken wurden von dem Argument unseres Kinderarzt komplett zu nicht gemacht: "Wenn die Babyartikelhersteller Eltern überzeugen können, dass Körperkontakt nicht angemessen oder einfach ist, können sie mehr Kinderwägen, Krippen, Teddys mit Herzschlag, Babyphone, Babywippen, Babyschaukeln, Laufgitter und … verkaufen. Die Liste ist endlos. Aber eine Trennung von Mutter und Kind ist nur gut für das Geschäft, nicht für die Babys."

 

Unser Sohn liebte es von nun an fortan getragen zu werden und alle danach folgenden Kinder auch. Bei unserem vierten Kind habe ich bewusst gar kein Kinderwagen mehr angeschafft. Unser Nesthäkchen wird getragen, getragen und getragen. Was für eine wundervolle Art das Leben zu beginnen! Und Sie können es auch Ihrem Baby geben – in Ihren Armen.

 

Hinweis: Veröffentlichen des Textes und von dessen Auszügen nur mit Erlaubnis der Autorin.

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