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Echt jetzt, so ist das Leben mit Kindern wirklich

In Blogs sieht das Leben mit Kindern oftmals so rosarot aus, und in Werbung und Filmen sowieso. Wenn ihr auf Instagram unterwegs seid, kennt ihr ihn bestimmt, den ultimativen Hashtag: lebenmitkindern. Und was sieht man das so? Wunderschöne Bilder sind es meist, die einem ein paar Herzchen in die Augen locken. Ich persönlich nutze ihn auch gern und jaaa, die Bilder sind meist auch super flauschig. Aber jetzt kommt die ultimative Wahrheit - meine persönliche Hitliste: Woran Du erkennst, dass Du mit (kleinen) Kindern zusammen lebst:

 

1. Partyyyyyy! Alle lieben Musik, und du drehst die Mucke so richtig laut auf... und es schallt im ganzen Raum: einmal für die Mädels "Conni, meine liebst Freundin Conni!", das anderemal dann "Deine Mudder" für den angehenden Teenie-Junge.

 

2. Ohohooo, aber jetzt kommt's. Natürlich wollen die lieben Kinderlein auch im Auto deftig beschallt werden. Ganz der Papa, oder? Ja, ok, er mag auch oft ein ganz bestimmtes Lied hören, aber "Conni" gehört nicht dazu. Serious!

 

3. Auch besonders toll ist, dass man sich jeden Mittag megamäßig abhetzt, um schnell die unterzuckerte Brut zu bekochen. SCHNELL MAMA HUNGÄÄÄÄAAAAH! Und dann? Bähhh, keine Sauce. Iiieh, da ist ja Zucchini drin. (Gestern noch beleidigt, weil sie nicht genug davon auf dem Teller hat.)

 

4. Achja, da wäre noch das Ding mit der Haustüre. Türe öffnen finden sie alle super, doch dass die Türe auch einen Griff zum Schließen hat vergessen sie total. So steht die Türe auch im tiefsten Winter speerangelweit offen, ohne dass es jemanden stört. Auf den Hinweis, bitte die Türe zu schließen kommt: MACHE ICH SPÄÄÄTER!

 

5. Wie ein ultimativer MOM NINJA versuche ich also jede Eventualität zu bedenken und alles eben in Einzelteilen und individuell kombinierbar aufzubereiten. Und jedes Mal werde ich trotzdem überrascht, denn irgendwas fehlt immer oder ist einfach nur sagenhaft falsch. BOAH MAMAA!

 

6. Und jetzt wird es gern mal unappetitlich. Ein Kind spuckt garantiert etwas auf seinen Teller, oder zermatscht irgendwas neben den Teller. Essen fliegt auf den Boden und wird selbstverständlich nicht aufgehoben. MAMAAA kann nicht schnell genug fallende Gabeln aufheben und noch etwas aus der Küche holen oder einen Pilz rauspulen. SCHNEELLL!

 

7. Gerade bei den Zwillingsmäuse ist Anziehen eine echte Katastrophe. Mit 6 Jahren sind sie echte Diven und ziehen sich bevorzugt gern mehrfach um. Aber wehe es geht nach draußen, da sind sie gar nicht flexibel und brüllen so lange herum, bis sie auch bei saukaltem Wind ohne Jacke herausgehen dürfen.

 

8. Da wäre noch das Thema mit dem Schlafen. Ganz wichtige Aussage ist: ICH BIN NICHT MÜDE!!! 2 Sekunden später - schnarch! Aber erstmal ewig Party gemacht und so lange heraus gezögert, bis es nicht mehr geht. Seufz.

 

9. Apropos quälen. Unsere Zwillingsmädchen können ganz besonders toll Rollenspiel spielen - und geben dann dem Spielpartner auch das gesamte Script vor. Und alle Rollen, außer einer. Hockste also da und spielst Hänsel, Gretel, die Hexe, die Eltern, und sie das Baby. Und dann ist es schnell wie in einem Horrorfilm: du kommst einfach nicht mehr raus aus der Nummer! Stuuundenlang! Und wenn man irgendetwas anderes machen muss, schallt es schwer enttäuscht MAMA DU SPIELST JA NIE MIT MIR!

 

10. Mein persönlicher Lieblingspunkt ist ja auch dieser hier: ich habe immer (!) mindestens eine alte Nudel an meinen Socken kleben und mindestens einen Saucenfleck auf meiner Hose. Ok, das ist auch gern mal länger derselbe... aber sobald ich was Neues anziehe, kommt der wieder drauf. Und an meinen Füßen klebt die nächste Nudel fest.

 

11. Es gibt ja sooo schöne Kinderklamotten! Hachz! Und was mache ich, mit knirschenden Zähnen? Bestelle zartrosa Katzenprints und anderes Gedöns für die Zwillingsmädels, weil ich genau weiß, dass die anderen Sachen eh nicht angezogen werden. Was beneide ich die Eltern, die ihren Kindern ihren Kleidungsgeschmack anerziehen können.

 

12. Der Sand! Überall ist Sand! In den Hosentaschen, im Rucksack, in den Socken, zwischen den Zähnen und unter den Fingernägeln.

 

13. Was ist der beste Freund einer jeden Mutter? Na? Genau: die Feuchttücher! Man kann nicht nur seine Kinder damit reinigen, sondern auch die Wohnung, den Tisch, die Flecken auf der Hose, das Auto, die Buntstiftgemälde an der Wand...

 

14. Und natürlich hat man immer was zu LACHEN. Und man lernt auch oft wieder von den Kindern, über kleine Dinge zu lachen, wie z. B. über einen anständigen Rülpser oder über urkomische Witze, die gar nicht zum Lachen sind.

 

Doch genau dies sind die kleinen Dingen, die ein Leben mit Kindern so besonders und einzigartig machten. Das Leben im HIER und JETZT. Ein dickes Dankeschön dafür.

 

Hinweis: Veröffentlichen des Textes und von dessen Auszügen nur mit Erlaubnis der Autorin.

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